| 1919 |
| 22.01. | August Winnig (SPD) wird »Reichs- und Staatskommissar für Ost-
und Westpreußen« mit weitgehenden Vollmachten. |
| 28.06. | August Winnig (SPD) wird zum Oberpräsidenten ernannt. |
| 1920 |
| 10.01. | Mit Inkrafttreten des Versailler Vertrages räumen deutsche Truppen die
Abstimmungsgebiete in Ostpreußen; die Verwaltung übernimmt die alliierte Abstimmungskommission, Deutschland bestimmt
zur Wahrnehmung seiner Interessen einen Reichskommissar. Alliierter Kommissar in der Region Allenstein ist Sir Ernest
Amelius-Rennie (Brite), in der Region Marienwerder Angelo Pavia (Italiener), Reichskommissar in der Region Allenstein
ist Wilhelm Freiherr von Gayl, in der Region Marienwerder Kuther-Graudenz und Theodor Christian Traugott Graf von
Baudissin-Neustadt. |
| 11.07. | Bei der Volksabstimmung
im südlichen Ostpreußen votieren über 90 % für Deutschland. |
| 12.08. | Die alliierte Botschafterkonferenz spricht die Abstimmungsgebiete auf der
Grundlage des Ergebnisses vom 11.7.20 Deutschland zu. |
16./
17.08. | Die deutschen und preußischen Stellen übernehmen wieder die Verwaltung in
den Abstimmungsgebieten. |
| 1921 |
| 21.04. | Das »Korridorabkommen« zwischen Deutschland
und Polen regelt den Verkehr nach Ostpreußen. |
| 1922 |
| 29.05. |
Beginn der Bundestagung des Deutschen Schutz- und Trutzbundes in Anwesenheit von Generalfeldmarschall Paul von
Hindenburg in Königsberg. In dem 1919 gegründeten Bund schließen sich grenz- und auslandsdeutsche Verbände zusammen,
die für die Wiedererrichtung der deutschen Grenzen von 1914 eintreten. |
| 11.06. | Während einer Parade der Reichswehr zu Ehren
Hindenburgs in Königsberg kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen
linksorientierten Gruppen und Anhängern des völkisch-nationalistischen Deutschen Schutz-
und Trutzbundes. |
| 1927 |
| 18.09. | Einweihung des Tannenberg-Denkmals in Hohenstein
(Ostpreußen). In seiner Eröffnungsrede vor 70.000 Teilnehmern streitet Hindenburg die
Kriegsschuld des Deutschen Reiches ab: »Nicht Neid, Hass oder Eroberungslust gaben
uns die Waffen in die Hand. Der Krieg war uns vielmehr das äußerste (...) Mittel der
Selbstbehauptung einer Welt von Feinden gegenüber.« |
| 16.12. | Anlässlich eines Besuchs in Königsberg spricht sich
Außenminister Stresemann erneut gegen die internationale Anerkennung der
deutsch-polnischen Grenze aus. |