Das Memelgebiet
Ereignisse 1918–1939

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Literatur

1919
07.05. Erste Forderung Litauens nach Abtrennung Memels von Deutschland.
28.06. Im Versailler Vertrag verzichtet Deutschland zugunsten der Alliierten auf alle Rechte und Ansprüche im Memelgebiet, das zum Mandatsgebiet des Völkerbundes wird.
1920
10.01. Durch Inkrafttreten des Versailler Vertrages geht die Verwaltung des Memelgebietes an die gemeinsame Verwaltung der alliierten Hauptmächte (»Kondominium«) über. Die Memelländer bleiben deutsche Staatsangehörige, Reichsbank und Reichsbahn setzen ihre Arbeit fort.
15.02. Französische Mandatsverwaltung im Memelgebiet.
  Der von der deutschen Reichsregierung 1919 eingesetzte Reichskommissar Dr. Georg Graf Lambsdorff beendet seine Tätigkeit.
17.02. Bildung des »Landesdirektoriums des Memelgebiets« als oberste Selbstverwaltungsinstanz.
27.04. Einrichtung einer Zollgrenze zu Deutschland, das Memelgebiet bildet ein eigenes Zollgebiet.
1921
11.11. Die litauische verfassunggebende Versammlung  beschließt, das Memelgebiet mit Litauen zu vereinigen.
1923
10.–
16.01.
Gewaltsame Besetzung durch Litauen. Die 200 Mann französischer Besatzungstruppen leisten kaum Widerstand, die ständige Botschafterkonferenz der Alliierten legt Protest ein.
24.01. Die litauische Volksvertretung »bestätigt« den Anschluss Memels an Litauen.
10.02. Die Zollgrenze zwischen Memel und Litauen wird aufgehoben.
16.02. Die Botschafterkonferenz der alliierten Staaten stimmt der Übergabe des Memelgebiets an Litauen zu, nachdem sie zunächst die Durchführung einer Volksabstimmung gefordert hatte.
04.03. Einführung der litauischen Währung im Memelgebiet.
15.03. Memel wird in Klaipeda umbenannt.
31.03. Amtliche Außerkurssetzung der Markwährung.
07.05. Das Memelgebiet erhält von Litauen auf alliierten druck hin Autonomie und parlamentarische Regierung.
15.08. Übernahme des Eisenbahnverkehrs durch Litauen.
1924
08.03. Das Memelgebiet erhält den Status einer autonomen Region innerhalb Litauens.
08.05. Die vier alliierten Hauptmächte und Litauen unterzeichnen in Paris die »Memelkonvention« mit Autonomiestatus für das Memelgebiet (30.7. von Litauen ratifiziert).
1925
Deutsche, die am 30.6.24 ihren Wohnsitz im Memelgebiet hatten, jedoch nicht litauische Staatsbürger werden wollen, müssen für Deutschland optieren und innerhalb zweier Jahre abwandern (1928 erreicht Deutschland die Zusage, dass Optanten nicht ausgewiesen werden).
10.02. Deutschland und Litauen schließen einen Vertrag über den Status der Bürger des Memelgebiets.
21.07. Der Kirchenvertrag regelt den Verbleib der evangelischen Kirche in der altpreußischen Landeskirchenunion.
25.08. Der Völkerbund verabschiedet die »Memelkonvention«.
19.10. Bei den ersten Landtagswahlen im Memelgebiet erhalten die pro-deutschen Parteien über 90 % der Stimmen.
1926
17.12. Nach einem Staatsstreich wird in Litauen einschließlich des Memelgebiets der Kriegszustand verhängt, der für das Memelgebiet bis zum 1.11.38 bestehen bleibt.
1927
30.08. Bei den Landtagswahlen erreichen die (groß-)litauischen Parteien 13,6 % und stellen 4 Abgeordnete.
1930
10.10. Die (groß-)litauischen Parteien erreichen mit 22,7 % ihr bestes Ergebnis aller Landtagswahlen, stellen aber nur 5 von 29 Abgeordneten.
1932
04.05. Die Landtagswahlen erbringen keine Veränderung der Mehrheitsverhältnisse.
1934
Feb. Beginn einer Verhaftungswelle gegen Deutsch-Memelländer.
1935
29./
30.08.
Bei den Landtagswahlen erreicht die Deutsche Einheitsliste 81,2 % der Stimmen und 24 Sitze.
14.12. Vor dem obersten litauischen Kriegsgericht beginnt der Prozess gegen 126 Mitglieder memelländischer Parteien wegen Aufstandsversuchs, der am 3.4.35 mit vier Todesurteilen (später in lebenslang umgewandelt), langjährigen Zuchthausstrafen sowie 37 Freisprüchen endet.
1937
Sommer Übergriffe von Jugendlichen gegen jüdische Urlauber in Schwartzorte.
1938
März Die Reichsregierung übergibt Litauen eine Note mit 11 Klagepunkten, die in erster Linie die Einhaltung der Memelkonvention fordert.
Okt. Litauen zeigt sich aufgrund des Drucks von deutscher und polnischer Seite immer konzessionsbereiter bzgl. des Memelgebiets.
21.10. Hitler gibt dem Wehrmachtsführungsstab die Weisung: »Die Wehrmacht muss jederzeit darauf vorbereitet sein, das Memelland in Besitz zu nehmen.«
11.12. Bei den Landtagswahlen erhält die Deutsche Einheitsliste 87 % der Stimmen.
1939
20.03. Bei einem Treffen der Außenminister fordert v. Ribbentrop (Deutschland) von Urbsys (Litauen) die Rückgabe des Memelgebiets.
22.03. 1. und einzige Sitzung des am 11.12.38 gewählten Landtags.
22./
23.03.
Deutsch-litauische Verhandlungen führen zur Eingliederung des Memelgebiets in das Deutsche Reich.

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