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Am 30.11.1921 wird der Kreis Pyrmont (66 km2, 10.152 EinwohnerInnen) durch einen Staatsvertrag und
per Reichsgesetz Preußen angegliedert als Teil der Provinz Hannover (Reichsgesetz vom 24.3.1922, RGBl. I,
S. 281).
Am 1.5.1929 wird der Freistaat Waldeck per Reichsgesetz (vom 7.12.1928, RGBl. I, S. 401) in den Freistaat Preußen
eingegliedert als Teil der Provinz Hessen-Nassau.
Übersichtskarte (45 kB)
Regierungssystem
Die waldeckische Landesvertretung hat in der Zeit der Weimarer Republik keine Verfassung verabschiedet, sodass der
Freistaat Waldeck das einzige Land des Deutschen Reiches ohne republikanische Verfassung blieb.
Das Land Waldeck unterhält seit 1867 keine eigene Verwaltung. Die Verwaltungsaufgaben werden durch Preußen
wahrgenommen, die Einzelheiten sind in Akzessionsverträgen geregelt, die Waldecks Souveränität stark einschränken.
Der Landesdirektor
- wird vom preußischen Staatsministerium ernannt und ist oberste Verwaltungsinstanz; dabei hat der
Landesausschuss der Landesvertretung ein begrenztes Einspruchs- und Mitbestimmungsrecht.
Die Landesvertretung
- hat 17 Abgeordnete und wird auf drei Jahre gewählt.
Waldeck hat eine Stimme im Reichsrat.
Wahlrecht
- Landeswahlgesetz vom 15.3.1922.
- aktives Wahlrecht
- Männer und Frauen ab 20 Jahre im Besitz der bürgerlichen Ehrenrechte.
- passives Wahlrecht
- Männer und Frauen ab 25 Jahre mit aktivem Wahlrecht.
- Wahlsystem
- eine Stimme je WählerIn;
ein Wahlkreis;
Sitzverteilung nach der Methode d'Hondt (vgl. wahlrecht.de).
Verwaltung
- Der Freistaat Waldeck gliederte sich in drei (1920: vier) Kreise.
Statistische Angaben
- Fläche:
- 1.055 km2 [14., 0,23 %].
- Bevölkerung:
- 55.816 (53 je km2) [17., 0,09 %].
- Verstädterung:
- unter 2.000: 75,8 %; 2.000–20.000: 24,2 %.
- Städte:
- Bad Pyrmont 8.000 (1922 zu Preußen), Korbach 6.500, Bad Wildungen 5.800, Arolsen (Hauptstadt) 3.000 EinwohnerInnen.
- Religionszugehörigkeit:
- 94,3 % Evangelische, 4,1 % Römisch-katholische, 0,1 % andere Christen; 0,9 % Juden; 0,6 %
Sonstige.
- Erwerbstätigkeit:
- 31.530 (56,5 %); davon 22,8 % Selbstständige, 7,3 % Angestellte und Beamte, 32,0 % ArbeiterInnen,
34,3 % mithelfende Familienangehörige, 3,5 % Hausangestellte.
2.580 Berufslose (4,6 %).
- Wirtschaftsabteilungen:
- 46,9 % Landwirtschaft, 27,1 % Industrie und Handwerk, 10,9 % Handel und Verkehr, 3,3 %
Verwaltung usw., 1,4 % Gesundheitswesen usw., 2,9 % häusliche Dienste, 7,4 % ohne Beruf.
- Beschäftigte in Bergbau und Industrie:
- Bergbau:
- Mineralquellen, Eisenerze.
- Industrie:
- Gummiwerk, Holzverarbeitung, Papierfabriken, Metallverarbeitung.
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