Die Provinz Oberschlesien
Ereignisse 1918–1933

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Literatur

1918
10.11. Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten in Oppeln, Beuthen und Gleiwitz.
1919
07.03. Der sozialdemokratische Gewerkschafter Otto Hörsing wird zum Reichs- und Staatskommissar für Oberschlesien ernannt.
18.–
26.08.
Im Rahmen von Streiks kommt es zu bewaffneten Aufständen der polnischen Bevölkerung in Oberschlesien, die von deutschen Truppen unterdrückt werden (»1. polnischer Aufstand«).
14.10. Die preußische Landesversammlung verabschiedet einen Gesetzentwurf zur Errichtung der Provinz Oberschlesien; diese besteht vorläufig aus den Kreisen des Regierungsbezirkes Oppeln.
1920
03.01. Im Ruhrgebiet und in Schlesien beginnen Streiks von Eisenbahnern für Teuerungszuschläge von 100 bis 175 %. Bergarbeiter fordern die Einführung der Sechs-Stunden-Schicht. Nach Verhängung des Ausnahmezustands endet der Streik am 14.1. mit geringen Zugeständnissen der Arbeitgeber.
10.01. Mit Inkrafttreten des Versailler Vertrages wird das »Hultschiner Ländchen« (südlicher Teil des Kreises Ratibor) an die Tschechoslowakei abgetreten.
20.01. Einmarsch alliierter Truppen in Oberschlesien.
11.02. Die Interalliierte Regierungs- und Plebiszitkommission unter dem französischen General Le Rond übernimmt in Oppeln die Verwaltung des Abstimmungsgebietes.
17./
18.08.
Schwere Auseinandersetzungen im oberschlesischen Kattowitz zwischen Deutschen und Polen.
19./
20.08.
Teile des Kreises Kattowitz werden von polnischen Aufständischen besetzt. Sie fordern u.a. die Abschaffung der deutschen Sicherheitswehr, die Aussiedlung aller zugezogenen Deutschen sowie die Errichtung polnischer Selbstverwaltungskörperschaften.
02.09. Der »2. schlesische Aufstand« wird durch das »Beuthener Abkommen« zwischen dem Führer der polnischen Aufständischen, Wojciech Korfanty, und dem deutschen Abstimmungskommissar Karl Urbach beigelegt.
1921
20.03. In Oberschlesien votieren fast 60 % der Bevölkerung für den Verbleib beim Deutschen Reich. Dennoch bleibt die nationale Zugehörigkeit Oberschlesiens unklar.
02.05. Entgegen dem Ergebnis der Volksabstimmung vom 20.3. fordern polnische Aufständische in Oberschlesien die Angliederung Oberschlesiens an Polen. Frankreich unterstützt die Aufständischen, England duldet die Bildung von deutschen Freiwilligentruppen.
21.05. Deutsche Freikorps erobern die stärkste Befestigung der Polen in Oberschlesien, den Annaberg.
11.06. Die Alliierten entsenden britische Einheiten zur Beilegung der Kämpfe in Oberschlesien.
14.06. Die britischen Truppen in Oberschlesien stellen ihre Vermittlungstätigkeiten ein, da von deutscher Seite die Anweisung zur Räumung der besetzten Gebiete nicht befolgt wird.
24.06. Einigung zwischen der Reichsregierung und den Alliierten über die Räumung Oberschlesiens. Der deutsche Selbstschutz soll aufgelöst werden, wenn sich die polnischen Truppen hinter die deutsch-polnische Grenze zurückziehen.
12.10. Der Völkerbundrat in Genf empfiehlt die Teilung Oberschlesiens. Die Empfehlung wird mit einer zahlenmäßigen Überlegenheit der polnischsprachigen Bevölkerung in den meisten Städten des Gebiets begründet.
20.10. Die Völkerbundskommission kommt der Empfehlung des Völkerbundrats nach und beschließt die Teilung des Abstimmungsgebiets in Oberschlesien zwischen Deutschland und Polen. Das ostoberschlesische Industriegebiet mit rund einer Million Einwohnern fällt an Polen.
1922
15.05. Das unter Leitung des Völkerbundes erarbeitete Genfer Abkommen zwischen Deutschland und Polen soll die negativen Folgen der Teilung Oberschlesiens mildern und Minderheitenrechte auf beiden Seiten sichern.
15.06. Gebietsübergabe an Polen aufgrund des Genfer Abkommens.
09.07. Im bei Deutschland verbleibenden Teil des Abstimmungsgebietes übernehmen deutsche Stellen wieder die Verwaltung.
03.09. In einer Abstimmung sprechen sich über 90 % der Oberschlesier für einen Verbleib bei Preußen aus.
1923
25.07. Gesetz über die Grenzziehung zwischen Ober- und Niederschlesien.
1925
24.07. Die polnische Regierung erklärt, zum 1.8. die Personen aus Polen auszuweisen, die sich nach den Gebietsabtretungen 1921 für die Beibehaltung der deutschen Staatsangehörigkeit ausgesprochen haben und die über keinen Grundbesitz verfügen. Damit reagiert Polen auch auf die Einführung deutscher Zölle für polnische Steinkohle.
1930
23.11. Nationalitätenkonflikt in Oberschlesien: Die polnische Regierung verhindert bei den Wahlen zum oberschlesischen Parlament die geheime Abstimmung. Einige deutsche Kandidaten wurden bereits vor der Wahl verhaftet. Polen befürchtet ein Votum der deutschen Wähler für die Angliederung ganz Oberschlesiens an das Deutsche Reich.

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