Der Freistaat Preußen
Die Staatsministerien 1918–1933

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14.11.1918 – 25.3.1919, vorläufige Regierung (»Rat der Volksbeauftragten«)

Präsidenten der Regierung (Vorsitz) Paul Hirsch, SPD, und
bis 4.1.19 Heinrich Ströbel, USPD
Justizminister Dr. Kurt Rosenfeld, USPD, bis 4.1.19 und
ab 27.11.18: Dr. Wolfgang Heine, SPD
Minister des Inneren Paul Hirsch, SPD, und
16.11.18–4.1.19: Dr. Rudolf Breitscheid, USPD
Finanzminister Dr. Albert Südekum, SPD, und
bis 4.1.19 Hugo Simon, USPD
Landwirtschaftsminister Dr. Otto Braun, SPD, und
bis 4.1.19 Adolf Hofer, USPD
Wissenschaftsminister Adolf Hoffmann, USPD, bis 4.1.19, und
Dr. Konrad Haenisch, SPD
Handelsminister Otto Fischbeck, DDP
Minister der öffentlichen Arbeiten Hoff, bis 24.3.19
Kriegsminister Heinrich Scheüch, bis 2.1.19
ab 3.1.19: Walter Reinhardt, o.P.
Großberliner Polizeipräsident ab 16.11.18: Emil Eichhorn, USPD
ab 4.1.19: Eugen Ernst, SPD
ohne Geschäftsbereich Eugen Ernst, SPD

Am 20.3.1919, dem Tage der Annahme des Gesetzentwurfes zur vorläufigen Ordnung der Staatsgewalt durch die Landesversammlung, stellte die Regierung ihre Ämter der Landesversammlung zur Verfügung, erklärte sich auf Wunsch der letzteren aber bereit, sie bis zur Berufung einer neuen Staatsregierung weiterzuführen.

Die Staatsministerien in der Legislaturperiode der Landesversammlung

25.3.1919 – 29.3.1920, Ministerium Hirsch

Präsident des Staatsministeriums Paul Hirsch, SPD
Handelsminister Otto Fischbeck, DDP
Landwirtschaftsminister Dr. Otto Braun, SPD
Wissenschaftsminister Dr. Konrad Haenisch, SPD
Finanzminister Dr. Albert Südekum, SPD
Minister des Innern Dr. Wolfgang Heine, SPD
Justizminister Dr. Hugo Am Zehnhoff, Zentrum
Minister der öffentlichen Arbeiten Dr. Rudolf Oeser, DDP
Wohlfahrtsminister Dr. Adam Stegerwald, Zentrum
Kriegsminister Walter Reinhardt, o.P., bis 18.9.19
ohne Geschäftsbereich Otto Huë

Die Staatsminister stellten ihre Ämter dem Präsidenten der Landesversammlung am 26.3.1920 zur Verfügung, erklärten sich auf Wunsch jedoch bereit, sie bis zur Neubildung des Staatsministeriums weiterzuführen.

13.3.1920 – 17.3.1920, Regierung des »Kapp-Putsches«
(›Regierung der Ordnung, der Freiheit und der Tat‹)

Ministerpräsident Wolfgang Kapp, Alldeutscher
Inneres Traugott von Jagow
Kultus Gottfried Traub, DNVP
Verteidigung Walter, Freiherr von Lüttwitz

29.3.1920 – 21.4.1921, 1. Ministerium Braun

Präsident des Staatsministeriums und Landwirtschaftsminister Dr. Otto Braun, SPD
Handelsminister Otto Fischbeck, DDP
Wissenschaftsminister Dr. Konrad Haenisch, SPD
Justizminister Dr. Hugo Am Zehnhoff, Zentrum
Minister der öffentlichen Arbeiten Dr. Rudolf Oeser, DDP
Wohlfahrtsminister Dr. Adam Stegerwald, Zentrum
Minister des Innern Dr. Carl Severing, SPD
Finanzminister Hermann Lüdemann, SPD

Am 10.3.1921, dem Tag des Zusammentritts des Landtages, traten die Staatsminister von ihren Ämtern zurück, führten jedoch gemäß Art. 59 Abs. 2 der Verfassung die laufenden Geschäfte bis zu deren Übernahme durch das neue Staatsministerium weiter.

Die Staatsministerien in der Legislaturperiode des 1. Landtages

21.4.1921 – 7.11.1921, Ministerium Stegerwald

Ministerpräsident und Wohlfahrtsminister Dr. Adam Stegerwald, Zentrum
Handelsminister und (geschäftsführend) Minister der öffentlichen Arbeiten Otto Fischbeck, DDP
Justizminister Dr. Hugo Am Zehnhoff, Zentrum
Wissenschaftsminister Dr. Carl Heinrich Becker, o.P.
Minister des Innern Alexander Dominicus, DDP
Landwirtschaftsminister Dr. Hermann Warmbold, o.P.
Finanzminister Friedrich (Ernst Moritz) Saemisch, o.P.

Das Staatsministerium trat am 1.11.1921 in seiner Gesamtheit zurück, führte jedoch gemäß Art. 59 Abs. 2 der Verfassung die laufenden Geschäfte bis zu deren Übernahme durch das neue Staatsministerium weiter.

7.11.1921 – 18.2.1925, 2. Ministerium Braun

Ministerpräsident Dr. Otto Braun, SPD
Justizminister Dr. Hugo Am Zehnhoff, Zentrum
Minister des Innern Dr. Carl Severing, SPD
Finanzminister Dr. Ernst von Richter, DVP, bis 6.1.25
Landwirtschaftsminister Dr. Hugo Wendorff, DDP
Handelsminister Wilhelm Siering, SPD
Wissenschaftsminister Dr. Otto Boelitz, DVP, bis 6.1.25
Wohlfahrtsminister ab 10.11.21: Dr. Heinrich Hirtsiefer, Zentrum
Das Finanz- und das Wissenschaftsministerium wurden vom 6.–10.1.1925 von ihren Staatssekretären verwaltet und vom 10.1.1925 ab vom Ministerpräsidenten Braun mit übernommen.
Das Staatsministerium trat am 23.1.1925 in seiner Gesamtheit zurück, führte jedoch gemäß Art. 59 Abs. 2 der Verfassung die laufenden Geschäfte bis zu deren Übernahme durch das neue Staatsministerium weiter.

Die Staatsministerien in der Legislaturperiode des 2. bis 4. Landtages

18.2.1925 – 4.4.1925, Ministerium Marx

Ministerpräsident Dr. Wilhelm Marx, Zentrum
Justizminister Dr. Hugo Am Zehnhoff, Zentrum
Minister des Innern Dr. Carl Severing, SPD
Wohlfahrtsminister Dr. Heinrich Hirtsiefer, Zentrum
Wissenschaftsminister Dr. Carl Heinrich Becker, o.P.
Landwirtschaftsminister Dr. Heinrich Steiger, Zentrum
Finanzminister Dr. Hermann Höpker-Aschoff, DDP
Handelsminister Dr. Walter Schreiber, DDP

Das Staatsministerium trat am 20.2.1925 in seiner Gesamtheit zurück, führte jedoch gemäß Art. 59 Abs. 2 der Verfassung die laufenden Geschäfte bis zu deren Übernahme durch das neue Staatsministerium weiter.

5.4.1925 – 20.4.1932, 3. Ministerium Braun

Ministerpräsident Dr. Otto Braun, SPD, bis 25.3.33
Wohlfahrtsminister und Stellvertreter des Ministerpräsidenten Dr. Heinrich Hirtsiefer, Zentrum, bis 25.3.33
Justizminister Dr. Hugo Am Zehnhoff, Zentrum
ab 5.3.27: Dr. Hermann Schmidt (-Lichtenberg), Zentrum, bis 25.3.33
Minister des Innern Dr. Carl Severing, SPD, bis 6.10.26 und 22.10.30–25.3.33
ab 6.10.26: Albert Grzesinski, SPD
ab 28. 2.30: Dr. Heinrich Waentig, SPD
Wissenschaftsminister Dr. Carl Heinrich Becker, o.P.
ab 30.1.30: Adolf Grimme, SPD, bis 25.3.33
Landwirtschaftsminister Dr. Heinrich Steiger, Zentrum, bis 25.3.33
Finanzminister Dr. Hermann Höpker-Aschoff, DDP (13.7.30 DStP)
ab 12.10.31: Dr. Walter Schreiber, DStP, geschäftsführend
ab 7.11.31: Otto Klepper, o.P., bis 25.3.33
Handelsminister (ab 29.10.32: Minister für Wirtschaft und Arbeit) Dr. Walter Schreiber, DDP (13.7.30 DStP), bis 25.3.33

Das Staatsministerium trat am 19.5.1932 in seiner Gesamtheit zurück, führte jedoch gemäß Art. 59 Abs. 2 der Verfassung die laufenden Geschäfte weiter. Nach einer Reichsgerichtsentscheidung vom 25.10.1932 ist dieses Ministerium auch während der Zeit des Reichskommissariats als im Amt befindlich zu betrachten; geschäftsführender Ministerpräsident ist wieder Otto Braun, SPD.

20.7.1932 – 29.10.1932, Reichskommissariat

Ministerpräsident Reichskommissar Franz von Papen, o.P.
Inneres Dr. Franz Bracht, geschäftsführend, o.P.
Finanzen ab 21.7.32: Ministerialdirektor Franz Schleusener, DStP
Unterricht ab 21.7.32: Ministerialdirektor Alois Lammer, Zentrum
Landwirtschaft ab 22.7.32: Ministerialdirektor Fritz Mussehl
Justiz ab 21.7.32: Ministerialdirektor Heinrich Hölscher, o.P.
Wirtschaft und Arbeit ab 22.7.32: Ministerialdirektor Friedrich Ernst, o.P.
Volkswohlfahrt ab 23.7.32: Ministerialdirektor Adolf Scheidt

29.(31.)10.1932 – 3.12.1932, Reichskommissariat

Ministerpräsident Reichskommissar Franz von Papen, o.P.
Inneres Dr. Franz Bracht, o.P.
Finanzen Dr. Johannes Popitz, o.P.
Unterricht Wilhelm Kähler, DNVP
Landwirtschaft Magnus, Freiherr von Braun, DNVP
Justiz Heinrich Hölscher, o.P.
Wirtschaft und Arbeit Friedrich Ernst, o.P.

3.12.1932 – 28.1.1933, Reichskommissariat

Ministerpräsident Reichskommissar Kurt von Schleicher, o.P.
Inneres Dr. Franz Bracht, o.P.
Finanzen Dr. Johannes Popitz, o.P.
Unterricht Wilhelm Kähler, DNVP
Landwirtschaft Magnus, Freiherr von Braun, DNVP
Justiz Heinrich Hölscher, o.P.
Wirtschaft und Arbeit Friedrich Ernst, o.P.

30.1.1933 – 7.4.1933, Reichskommissariat

Ministerpräsident Reichskommissar Franz von Papen, DNVP (Gast)
Inneres Hermann (Wilhelm) Göring, NSDAP
Finanzen Dr. Johannes Popitz, o.P.
Unterricht Wilhelm Kähler, DNVP
ab 4.2.33: Bernhard Rust, NSDAP
Landwirtschaft Magnus, Freiherr von Braun, DNVP
ab 4.2.33: Dr. Alfred Hugenberg, DNVP
Justiz Heinrich Hölscher, o.P.
ab 23.3.33: Hans Kerrl, NSDAP
Wirtschaft und Arbeit Friedrich Ernst, o.P.
ab 4.2.33: Dr. Alfred Hugenberg, DNVP

Das Staatsministerium zu Beginn der Legislaturperiode des 5. Landtages

11.(21.)4.1933, Ministerium Göring

Ministerpräsident und Inneres Hermann (Wilhelm) Göring, NSDAP
Finanzen Dr. Johannes Popitz, o.P.
Unterricht Bernhard Rust, NSDAP
Landwirtschaft Reichskommissar Dr. Alfred Hugenberg, DNVP
ab 30.6.33: (Richard) Walter Darré, NSDAP
Justiz Hans Kerrl, NSDAP
Wirtschaft und Arbeit Reichskommissar Dr. Alfred Hugenberg, DNVP
ab 30.6.33: Dr. Kurt Schmitt, NSDAP

Quelle: Spuler 1964, S. 473ff; Möller 1985, S. 606ff.

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